1700 Jahre jüdisches Leben: Veranstaltungen im Herbst

Das Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ bietet aus vielen Perspektiven die Gelegenheit, kulturelle Schätze und Prägungen zu würdigen – und zu feiern. Damit alle geplanten 1500 Projekte auch trotz Corona-Einschränkungen stattfinden können, wurde das Festjahr bis zum 31. Juli 2022 verlängert. Auch zahlreiche rheinische Gemeinden beteiligen sich am Programm. Hier eine Auswahl an Veranstaltungen.

Die Jüdinnen und Juden in Köln dürften kaum begeistert gewesen sein: Im Jahr 321 verfügte der römische Kaiser Konstantin, dass sie fortan von städtischen Verwaltungsämtern nicht mehr befreit sein sollten. Mit diesen Ämtern war die Pflicht verbunden, dem Kaiser als Gott zu opfern – für fromme Jüdinnen und Juden ein verbotener Götzendienst. Aus heutiger Sicht gilt die Urkunde als erster Nachweis für jüdisches Leben nördlich der Alpen und ist Anlass für das Themenjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“.

Bundesweit rund 1500 Veranstaltungen

Die Eröffnung des Jubiläumsjahres in der Kölner Synagoge liegt schon mehr als ein halbes Jahr zurück. In seiner Rede am 21. Februar sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: „In diesem Festjahr gibt es so unendlich viel zu entdecken und wiederzuentdecken. Ob in der Philosophie, in der Literatur, Malerei und Musik, in der Wissenschaft, der Medizin, in der Wirtschaft, Juden haben unsere Geschichte mitgeschrieben und -geprägt und unsere Kultur leuchten lassen.“ Dieser Wiederentdeckung geben bundesweit rund 1500 Veranstaltungen Raum.  Bundesweite Aktionen sind auch im Rahmen des Begegnungsfestivals „Mentsh!“ vorgesehen.

Konzertreihe der rheinischen Kirche noch bis in den November

Das Konzert in Koblenz ist Teil einer Konzertreihe der rheinischen Kirche, die bereits im Mai begonnen hat. Die Reihe umfasst in Kooperation mit mehreren Kirchenkreisen bis zum 21. November (Konzerte im Rahmen des Kulturforums, Bethlehemkirche Meerbusch) insgesamt 17 Veranstaltungen. Das Programm der Reihe findet sich hier.

Veranstaltungskalender online

Zahlreiche Veranstaltungen gibt es auch im Saarland. Über alles Wichtige dazu informiert die Seite des Landtags Saar. Auch die Landesregierung Rheinland-Pfalz bietet einen Überblick für ihr Bundesland. Nähere Informationen zum Festjahr und einen Veranstaltungskalender findet man außerdem hier. Einen Überblick über die Kölner Angebote erhalten Interessierte online unter www.321.koeln. Die ökumenische Kampagne #beziehungsweise betont zudem die Verbundenheit von Christen- und Judentum. Alle Plakate für Gemeinden in NRW stehen hier zum Download bereit.

Virtueller Rundgang durch Saarbrücker Synagoge

Um jüdisches Leben im Saarland zu illustrieren, hat die Staatskanzlei Saarland unter dem Titel „Die Synagogengemeinde Saar – Jüdisches Leben im Saarland“ eine virtuelle Ausstellung zur Saarbrücker Synagoge, jüdischer Traditionen und Symbole erstellt. Zu finden ist sie hier. Alle Elemente – vom virtuellen Rundgang über Fotos bis hin zu den persönlichen Ausführungen des Kantors Benjamin Chait – sind in 360 Grad-Optiken erlebbar. Erläuternde Texte zu den virtuellen Stationen zeigen die bewegte Geschichte der Jüdischen Gemeinde im Land. Wer hierfür eine VR-Brille nutzt, hat den Eindruck, direkt mit ihm im Raum zu stehen.

Plant Ihre Gemeinde auch etwas?

Sind auch in Ihrer Gemeinde Aktionen, Veranstaltungen oder Gottesdienste zum Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ geplant? Dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail mit Infos an pressestelle@ekir.de.

  • 12.8.2021
  • Ekkehard Rüger, Andreas Attinger
  • 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.