Brot für die Welt: 7,5 Millionen Euro aus der rheinischen Kirche

Evangelisches Hilfswerk legt seine Jahresbilanz 2020 vor

Düsseldorf. Brot für die Welt hat im vergangenen Jahr gut 7,5 Millionen Euro aus dem Bereich der Evangelischen Kirche im Rheinland erhalten – konkret: 7.598.398 Euro. Das sind rund 300.000 Euro mehr als im Jahr 2019. Damals kamen 7.294.234 Euro zusammen. In dieser Summe sind alle Kollekten und Spenden aus dem Kirchengebiet zwischen Niederrhein und Saarland, Aachener Land und dem Oberbergischen enthalten.

„Wir sind dankbar für das große Vertrauen, das Spenderinnen und Spender Brot für die Welt auch in der Corona-Pandemie geschenkt haben. Immer wieder haben wir erfahren, wie wichtig es ihnen war, die Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika in der Pandemie nicht alleinzulassen“, sagt Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. „Gerade 2020, in dem Jahr also, in dem viele Gottesdienste nur virtuell stattfinden konnten, haben viele Menschen mehr gespendet und so ihre große Solidarität mit den Armen gezeigt.“ Bundesweit haben Spenderinnen und Spender die Arbeit des evangelischen Hilfswerks im vergangenen Jahr mit mehr als 76,8 Millionen Euro unterstützt. Das ist ein Plus von 12,4 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (2019: 64,4 Mio. Euro).

Starkes Kollektenjahr 2019 sorgt für Plus

Das gute Ergebnis erklärt sich auch daraus, dass in das Jahresergebnis stets die Kollekten des vorangegangenen Jahres miteinbezogen werden – und diese waren im Vor-Corona-Jahr 2019, als Brot für die Welt sein 60-jähriges Bestehen feierte, besonders hoch. Die aufgrund der Corona-Auflagen deutlich eingeschränkten Gottesdienstbesuche und damit deutlich geringer ausfallenden Kollekten werden sich erst im Jahresergebnis 2021 niederschlagen. Hier zeichnen sich bereits jetzt erhebliche Einbußen ab, etwa mit Blick auf die Advents- und Weihnachtszeit 2020.

Mehr als 650 neue Projekte bewilligt

In der Projektarbeit konnten im vergangenen Jahr 669 Projekte neu bewilligt werden, davon mit 240 die meisten auf dem afrikanischen Kontinent. Im Zentrum stehen langfristige Maßnahmen. Diese sollen Hunger und Mangelernährung überwinden, Bildung und Gesundheit fördern, Zugang zu sauberem Wasser schaffen, die Achtung der Menschenrechte und Demokratie stärken und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen unterstützen.

Projektpartner passen Hilfe an Corona-Pandemie an

In der Pandemie haben zudem viele Projektpartner ihre Maßnahmen an die Corona-Pandemie angepasst. Es wurden Aufklärungsprogramme über Covid-19 und Hygienemaßnahmen gestartet. Zudem wurden zusätzliche Hilfsprogramme aufgesetzt: etwa für Kinder, die wegen des Lockdowns nicht mehr in die Schule gehen konnten und somit auch kein Schulessen mehr bekamen; oder für Tagelöhner und Straßenverkäuferinnen, deren Einkommensmöglichkeiten verschwanden.

Bundesmittel ergänzen Spenden und Kollekten

Neben Spenden und Kollekten erhielt Brot für die Welt 2020 Mittel des Kirchlichen Entwicklungsdienstes und Drittmittel, vor allem aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Insgesamt standen dem Hilfswerk der evangelischen Kirchen und Freikirchen 322,8 Millionen Euro zur Verfügung, das waren gut zehn Millionen Euro mehr als 2019 (312,6 Mio. Euro). Die Gesamtausgaben für Projekte betrugen 268,4 Millionen Euro (90,6 Prozent der Mittel). Für Werbe- und Verwaltungsaufgaben wurden 9,4 Prozent eingesetzt. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bewertet den Anteil der Werbe- und Verwaltungsausgaben an den Gesamtausgaben als niedrig.

  • 26.8.2021
  • Andreas Attinger
  • Jörg Böthling/Brot für die Welt