Wied: Superintendent Kowalski zur Unwetterkatastrophe

„Rette mich, Gott! Das Wasser steht mir bis zum Hals. Ich bin versunken in tiefem Schlamm und finde keinen festen Grund. In tiefes Wasser bin ich geraten. Eine Flutwelle spülte mich fort.“ (Psalm 69,2+3).

Die Nachrichtenbilder der letzten Tage haben erschreckt und aufgewühlt. Das Hochwasser der vergangenen Woche hat Menschen fortgeschwemmt. Der Starkregen hat Keller geflutet und Straßen überspült. Viele bangen noch immer um Angehörige und um ihr Zuhause. Viele wissen schon, dass sie ihr Haus, ihr Geschäft, ihre Lebenserinnerungen verloren haben. Die Wasser haben auch die Worte weggeschwemmt, Gefühle geflutet. Konfrontiert mit Leid und Not fehlt die Sprache, der Boden ist unter den Füßen weggezogen. In den Sturzfluten und in den Überschwemmungen kann ich keine Botschaft Gottes erkennen. Das ist alles Wetterphysik. Meteorologen können das, was geschehen ist, perfekt erklären.

Menschen finden jetzt Mut, um wieder aufzustehen gegen Schlamm und Schutt. Sie erfahren Solidarität durch tatkräftige Hilfe, Spenden und Gebete, durch Trösterinnen und Hoffnungsbringer. Das ist eine Botschaft Gottes! Politikerinnen und Politiker und gesellschaftliche Institutionen, auch die Kirchen, die jetzt die Kraft aufbringen zu drastischen Veränderungen der Lebens- und Wirtschaftsweise, hin zu völliger Klimaneutralität, tun das Menschenmögliche, dass sich solche Katastrophen nicht vermehren. Ich wünsche mir, dass Gott unsere Herzen bewegt und wir als seine helfenden Hände und Füße die Welt verändern!

Detlef Kowalski, Superintendent

  • 24.7.2021
  • Beatrix Meyer
  • Red