„In dieser Gemeinde soll niemand ein Fremder bleiben“

Eine Interkulturelle Kirchengemeinde entwickelt sich im Kirchenkreis An Nahe und Glan. „In dieser Gemeinde sollen Grenzen überwunden werden und niemand soll ein Fremder bleiben“, sagt Pfarrer Bendix Balke. Der 54-jährige Theologe wurde vom Kreissynodalvorstand in die kreiskirchliche Pfarrstelle berufen, um gemeinsam mit einem Team dieses neue Arbeitsfeld aufzubauen.

Dem Kirchenkreis schwebt eine offene christliche Gemeinde in evangelischer Spielart vor. Sie soll sich aus dem Ausländerpfarramt entwickeln. Dieses bleibt mit seinen Angeboten und Strukturen zur Unterstützung für Migrantinnen und Migranten bestehen. „Die Gründung der Interkulturellen Kirchengemeinde ist ein Gedanke, der sich nun realisiert“, erläutert Superintendentin Astrid Peekhaus. „Eingeladen sind Christinnen und Christen von nah und fern, die miteinander ihren Glauben leben wollen.“

Heimat für Frauen, Männer und Kinder

Das Angebot geht aber darüber hinaus. „Menschen anderen Glaubens oder ohne Zugehörigkeit zu einer Kirche sind herzlich eingeladen, die neue Kirchengemeinde mit aufzubauen oder Verantwortung für sie zu übernehmen“, fügt Bendix Balke hinzu. „Mein Traum ist eine christliche Kirchengemeinde, in der Frauen, Männer und Kinder eine Heimat finden können.“

Einladung an Zugewanderte aus allen Teilen der Welt

Die Einladung richtet sich an Zugewanderte aus allen Teilen der Welt. Sehr viele von ihnen – die meisten sind bereits als Christinnen und Christen nach Deutschland gekommen – haben im bisherigen Ausländerpfarramt Rat und Hilfe gefunden. Sie fühlen sich bereits als Teil einer Gemeinde, die sich um die überregional anerkannte Institution geschart hat.

Bibelkurse im Internet

„Es gibt deutliche Erwartungen von getauften Geflüchteten an den Pfarrer der neuen Gemeinde. Sie haben oft viele theologische Fragen“, lautet eine der ersten Erfahrungen, die Bendix Balke gemacht hat. Darum lädt er im Internet zu Bibelkursen ein. Wenn es die Corona-Schutzbestimmungen erlauben, können auch die Friedensgebete und das beliebte Bon-Café wieder aufgenommen werden.

Anschubfinanzierung durch die rheinische Kirche

Die Interkulturelle Kirchengemeinde geht mit einer Anschubfinanzierung der Evangelischen Kirche im Rheinland für die nächsten fünf Jahre an den Start. Die Landeskirche investiert über einen Zeitraum von zehn Jahren bis zu zwölf Millionen Euro in Erprobungsräume, um Kirche in neuen Formen den Menschen näher zu bringen.

  • 17.5.2021
  • Marion Unger
  • Marion Unger