#sommertourderhoffnung setzt ein Zeichen für den ökologischen Wandel

Präses Latzel fordert „brennende Ungeduld“ angesichts der Klimaänderung

Düsseldorf/Koblenz. „Ich möchte ein Zeichen setzen – dafür, dass wir uns nach der Pandemie ökologisch anders verhalten, das Auto öfter mal stehen lassen und das Rad nutzen“, so hat Präses Dr. Thorsten Latzel vor dem Start ein Ziel seiner Sommertour der Hoffnung beschrieben. Das Verhältnis von Ökologie, Klimawandel und Bewahrung der Schöpfung prägt immer wieder die Begegnungen während der achttägigen Tour, die heute Abend im rheinland-pfälzischen Wershofen Bergfest feiert. „Wir brauchen eine brennende Ungeduld“, sagte Latzel am Donnerstagabend in seinem Hoffnungstalk mit Schwester Ursula Hertewich im Kloster Arenberg über dem Rheintal in Koblenz.

„Hoffnung ist Arbeit“, ist Schwester Ursula überzeugt. Gerade angesichts des Klimawandels sei die Versuchung zur Hoffnungslosigkeit riesig. Um die Hoffnung nicht zu verlieren, müsse man sich immer wieder fragen: „Was können wir tun? Was ist meine Selbstwirksamkeit? Wo müssen wir laut werden?“ Eine Einschätzung, die Präses Latzel teilt: „Ich bin der einzige Mensch, den ich ändern kann.“ Auf seiner Tour versteht er sich als „Hoffnungssammler“. Auf der anderen Seite sei aber die Einsicht wichtig: „Letzten Endes liegt die Welt nicht in unseren Händen.“ Darauf vertraut auch Schwester Ursula im Gebet für den ökologischen Sinneswandel: „Die Einheit, die es braucht, um handeln zu können, können wir nicht herstellen. Die muss uns geschenkt werden.“ Sie baue darauf, dass die Menschen begreifen: „Wenn wir unser Leben so gestalten, werden wir auch glücklich.“

Klimaschutz eng mit sozialer Gerechtigkeit verbunden

Bereits am Tag zuvor hatte Thorsten Latzel im Hoffnungstalk mit der „Fridays for Future“-Aktivistin Leonie Jöster aus Frechen auf Burg Stahleck betont: „Ökologie ist auch der Zugang zum Komplex sozialer Gerechtigkeit.“ Die 19-jährige Abiturientin bedauerte, dass viele sich von der Klimaschutzbewegung angegriffen fühlten. „Uns geht es darum, den Klimawandel als soziale Krise zu begreifen.“ Klimagerechtigkeit sei ein vielschichtiger Begriff, aber ein zentraler Punkt beim Klimawandel sei: „Die sozial Benachteiligten trifft es am härtesten.“ Hoffnung mache ihr, „dass wir so viele sind und so viele hinter dem Gedanken der Klimagerechtigkeit stehen“.

Umweltnetzwerk Kirche unterstützt Gemeinden bei Umweltschutzprojekten

Ein Eindruck, den der Präses auch von seinem Besuch am Donnerstag beim ökumenischen „Umweltnetzwerk Kirche Rhein-Mosel e. V.“ mitnahm. Das Netzwerk berät Kirchengemeinden und unterstützt sie bei der Umsetzung von Maßnahmen, die zur Bewahrung der Schöpfung beitragen. Ziel ist es, „vom Reden zum Handeln“ zu kommen. „Es ist toll zu sehen, an wie vielen Stellen Menschen sagen: Das geht so nicht weiter, wir müssen etwas tun“, bilanziert Latzel die ökologischen Hoffnungszeichen während der ersten Hälfte seiner Sommertour.

Heute Abend Hoffnungstalk mit Förster und Autor Peter Wohlleben

Auch zum Abschluss der heutigen Etappe wird es inmitten der Eifel wieder um das Thema Ökologie gehen. Um 20 Uhr erwartet der rheinische Präses in Wershofen (Kreis Ahrweiler) den Förster und Bestseller-Autor Peter Wohlleben zum Hoffnungstalk, der wieder live übertragen wird. Wohlleben wirbt seit Jahren für ein neues, ökologischeres Verständnis von Forstwirtschaft.

Zweite Hälfte der #sommertourderhoffnung reicht von Wershofen bis Wesel

Die zweite Hälfte der #sommertourderhoffnung führt am Samstag, 10. Juli, von Wershofen nach Swisttal, setzt sich am Sonntag von der Voreifel bis in die bergische Klingenstadt Solingen fort und hat am Montag den Niederrhein und die Stadt Moers zum Ziel. Den Abschluss bildet am Dienstag die 8. Etappe von Moers bis nach Wesel. Dann liegen insgesamt mehr als 600 Kilometer hinter Präses Latzel und seinem Begleitteam.

  • 9.7.2021
  • Ekkehard Rüger
  • Marcel Kuß